Immobilienprozess „Zukunftsräume“: Von der Wahrnehmung der Situation zur Entwicklung von Perspektiven

Sehr anschaulich und anregend wurden die Ergebnisse und Erkenntnisse aus der Phase 2 des Immobilienprozesses in einer Veranstaltung am 22. Januar, zu der etwa 45 Personen kamen, vorgestellt. Im Fokus standen Daten und Informationen aus der Kommune und dem Sozialraum, über die Situation der Pfarrgemeinde und über den Zustand der kirchlichen Gebäude. Hier sind die wesentlichen Erkenntnisse aufgeführt:

Erkenntnisse aus der Sozialraumanalyse

• die Zusammenarbeit mit der Kommune, den evangelischen Kirchengemeinden und anderen Einrichtungen ist ausbaubar
• unsere Pfarrgemeinde ist kaum als Träger sozialer Projekte in Springe zu erleben
• lokale Unternehmen (z.B. Werbe- und Informations-Ring in Springe) können als mögliche Unterstützer in den Blick genommen werden
• es gibt einen wachsenden Raumbedarf für Begegnungen und Veranstaltungen in den Orten

Erkenntnisse über die kirchliche Situation der Pfarrgemeinde

• unsere Pfarrgemeinde und ihre Mitglieder sind sehr binnenorientiert
• der Schwerpunkt der pastoralen Arbeit liegt stark in der Liturgie und auch in der Verkündigung
• die Gottesdienstteilnahme an den Sonntagen hat sich nach Corona in etwa halbiert
• die Kirchen bzw. die Kirchorte sind kaum in der Stadt bzw. den Ortsteilen sichtbar
• die Pfarrgemeinde arbeitet mit den anderen christlichen Kirchen zusammen und ist mit ihnen vernetzt, die ökumenische Zusammenarbeit ist an den Kirchorten
ausbaubar
• das Gemeindeleben wird nur immer weniger von Gruppen und Verbänden getragen, sondern zunehmend von den Teams gemeinsamer Verantwortung an den
Kirchorten
• die Belegung der Pfarrheime ist nicht zufriedenstellend, ohne auswärtige Gruppen stehen die Räume häufig leer
• die finanzielle Situation der Kirchengemeinde ist nicht üppig, aber stabil

Erkenntnisse aus der Gebäudesituation

• die Kirchen und Pfarrheime befinden sich in einem gepflegtem, aber nicht alle in einem attraktiven und ansprechenden Zustand
• die Standsicherheit und Betriebstauglichkeit der Gebäude ist gewährleistet
• es gibt einen moderaten Rückstau an dringend erforderlichen Instandhaltungsarbeiten, vor allem beim Pfarrheim in Springe

Beiträge von Teilnehmenden an der Veranstaltung

Bei der Abschlussveranstaltung der Phase 2 wurde in Tischgruppen über die Präsentation der Ergebnisse diskutiert. Aus den regen Gesprächen und vielen Beiträgen
wurden u.a. folgende Punkte (zusammenfassend) genannt:
• die Pfarrgemeinde hat sich stark verändert: Gottesdienstteilnahme, Gruppen, Demographie
• die Zukunft wird (noch mehr) ökumenisch sein, Synergien müssen geschaffen werden
• der Blick auf das, was die Menschen vor Ort brauchen, ist zu schärfen
• der Bedarf an Ehrenamtlichen wächst, die Zahl von Ehrenamtlichen sowie die Bereitschaft, sich einzubringen, sinkt dagegen eher
• über die Nutzung der kirchlichen Gebäude und Räume sowie über alternative Konzepte muss offener nachgedacht werden, aber auch über den weiteren Bestand aller Immobilien

Im regen Austausch zeigte sich, dass die aktuelle herausfordernde Situation der Pfarrgemeinde wahrgenommen wurde. Bei den Anwesenden gab es eine Offenheit für neue Ausrichtungen in der Pastoral – mit Blick auf die Bedürfnisse der Menschen und auch auf den Bedarf an kirchlichen Gebäuden.

3. Phase „Perspektiven entwickeln“

In der nächsten Phase werden aus den Erkenntnissen der Phase 2 die Herausforderungen benannt, denen sich die Pfarrgemeinde zu stellen hat. Die Projektgruppe wird sich darüber austauschen, welche Träume und Vorstellungen sie vom Kirche sein hat (unabhängig von Gebäuden!). Sie soll kreativ und offen pastorale Ideen entwickeln, die dann in Gegenüberstellung zu den Herausforderungen kritisch bewertet werden. In einem Pastoralkonzept sollen dann pastorale Schwerpunkte gesetzt und Maßnahmen festgelegt werden, mit denen diese Schwerpunkte umgesetzt werden. Zugleich ist ein Immobilienkonzept zu erarbeiten, bei dem der wirkliche Bedarf an Gebäuden für den Maßnahmenplan ermittelt und auch geklärt wird, wie mit den vorhandenen Gebäuden umgegangen wird.

Die „Projektgruppe Immobilienprozess“ hofft und geht davon aus, dass es in dieser Phase 3 viele Gespräche, Austausche und Diskussionen in der Pfarrgemeinde geben wird, die mit zum Vorankommen des Prozesses und zur Klärung eines künftigen Pastoralkonzepts beitragen werden. Wir rufen zur regen Beteiligung auf!

Ein wichtiger Termin ist ein Klausurtag, der am 13. April von 10 bis 17 Uhr stattfindet und zu dem neben der Projektgruppe vor allem die Mitglieder des Pastoralrates und der Teams gemeinsamer Verantwortung – so es ihnen zeitlich möglich ist – teilnehmen sollen. Ziel ist es, bei diesem Klausurtag insbesondere die künftigen pastoralen Schwerpunkte in der Pfarrgemeinde zu definieren.